Krankenhaus erpresst - Frau stirbt

Tödlicher Hackerangriff auf die Uniklinik Düsseldorf?

Frau möglicherweise wegen Hacker-Angriff in Düsseldorf tot Live Stream zu Hacker-Angriff auf Uni-Klinik
08:28 min
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Frau möglicherweise wegen Hacker-Angriff in Düsseldorf tot

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Hacker-Angriff verursacht möglicherweise tödlichen IT-Ausfall

Hacker legen die Computer der Uniklinik Düsseldorf lahm, schicken einen Erpresserbrief – und jetzt ist eine Frau tot. Weil die Notaufnahme der Uniklinik Düsseldorf wegen des Hacker-Angriffs dicht war, musste die schwer kranke Frau vom Rettungsdienst in ein Wuppertaler Krankenhaus umgeleitet werden. Die Patientin starb. Die Staatsanwaltschaft hat nun ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Im Video finden Sie die neuesten Erkenntnisse zum Fall.

Starb Patientin wegen des Angriffs?

Sollte sich bei den Ermittlungen herausstellen, dass die Frau wegen der Umleitung nach Wuppertal starb, könnten weitere Ermittlungen in Richtung fahrlässiger Tötung folgen. Möglicherweise wussten die unbekannten Hacker nicht, was sie taten. Ihr Angriffsziel könnte die Universität Düsseldorf gewesen sein, doch sie legten stattdessen die Uniklinik lahm. Als die Polizei die Täter kontaktierte, gaben sie den Code zur Freigabe der Computersysteme heraus. Die PCs konnten langsam wieder hochgefahren werden, doch für die Frau war es da schon zu spät.

Hunderte Patienten von den Ausfällen betroffen

Mit dem anhaltenden Ausfall des IT-Systems am Düsseldorfer Uniklinikum nach einem mutmaßlichen Hackerangriff wuchs die Zahl der betroffenen Patienten von Tag zu Tag. Statt normalerweise etwa 1000 Patienten in einer stationären Behandlung seien es durch die üblichen Entlassungen inzwischen nur noch etwa 550, sagte ein Kliniksprecher am Dienstag der dpa.

Die Zahl der Operationen am Uniklinikum Düsseldorf sei von normalerweise zwischen 70 und 120 pro Tag deutlich auf nur noch 10 bis maximal 15 gesunken. Der Sprecher appellierte, dass Patienten außerhalb des Klinikums zunächst einmal Kontakt aufnehmen und ihren Termin klären sollen.

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Erpresser lenkten ein, als sie von ihrem Fehler erfuhren

Aus einem Bericht des Justizministers ging hervor, dass vergangene Woche 30 Server des Klinikums verschlüsselt wurden. Auf einem Server wurde ein Erpresserschreiben hinterlassen, das allerdings an die Düsseldorfer Heinrich Heine-Uni gerichtet war. In dem Schreiben forderten die Erpresser zur Kontaktaufnahme auf - eine konkrete Summe nannten sie laut Bericht nicht.

Die Düsseldorfer Polizei habe dann tatsächlich Kontakt aufgenommen und den Tätern mitgeteilt, dass sie durch ihren Hackerangriff ein Krankenhaus - und nicht die Uni - betroffen sei. Damit seien Patienten erheblich gefährdet. Die Täter hätten daraufhin die Erpressung zurückgezogen und einen digitalen Schlüssel ausgehändigt, mit dem die Daten wieder entschlüsselt werden können.

Quelle: DPA/RTL.de